Feeds:
Beiträge
Kommentare

Posts Tagged ‘Neuausrichtung’

Alle zK: +++ Vierzehnte Verordnung zur Änderung der Erholungsurlaubsverordnung +++

Mit dieser Email wurde letzte Woche bevor es ins Wochenende ging darauf hingewiesen, dass

ab 01.01.2015 die Halbjahresregelung im Jahr der Zurruhesetzung wegfällt und Beamtinnen und Beamte für jeden Monat im Jahr der Zurruhesetzung 1/12 des Jahresurlaubs erhalten (Artikel 1 Nr. 4. b, in Kraft ab 01.01.2015). Gemäß SUV § 1 gelten die Vorschriften für Bundesbeamtinnen und Bundesbeamte für den Erholungsurlaub der Berufssoldatinnen, Berufssoldaten, Soldatinnen auf Zeit und Soldaten auf Zeit entsprechend. Hierzu wurde mit Bezug 2 durch Kdo Lw mitgeteilt, dass somit die Regelungen der Erholungsurlaubsverordnung bereits im Vorgriff auf die ausstehende Änderung der einschlägigen Vorschriften auch für Soldatinnen und Soldaten gelten.
Dies bedeutet im konkreten Fall: bereits für das Jahr 2014 gilt der Anspruch von 30 Tagen Erholungsurlaub und ab 01.01.15 Wegfall der Halbjahresregelung und Berechnung des Anspruchs entsprechend 1/12 der tatsächlichen Dienstzeit bis Zurruhesetzung.
Um besondere Beachtung in Bezug auf Zurruhesetzungen im ersten Quartal 2015 wird gebeten.

2013-11-011Da habe ich persönlich auch wieder mal Pech (oder doch Glück?) gehabt. Es ändert zudem nichts an meinen 134 Tagen, denn diese Zahl ist die blanke Anzahl der Tage bis zu meinem letzten Tag als aktiver Soldat; aber meine persönliche „Endzeitplanung“ ist nun neu festzusetzen, da ich fünf Tage „gewinne“ oder „verliere“, je nachdem wie man es werten möchte.
Mir geht es auch zudem nicht um diese Gesetzesänderung und dem Wegfall der für mich ja zutreffenden Halbjahresregelung, sondern ganz banal um die „Art & Weise“, wie mit uns Soldaten erneut umgegangen wird.
Viele von uns angehende Pensionäre des ersten Quartals haben ihre dienstlichen und persönlichen Belange terminlich schon lange fest verplant. Einige sind schon im Urlaubs-, FvD- und Überstundenabbau, um alles auch gerade dem Dienstherrn gegenüber passend abzugelten. In meinem Umfeld weiß ich, dass einige meiner Kameraden nun Probleme bekommen werden, da z.B der schon lange gebuchte Urlaub nun gar nicht mehr mit den vorhandenen Urlaubstagen harmoniert.
Ich hätte mir grundsätzlich eine besondere Übergangslösung oder eine bessere Vorwarnung für das nun betroffene erste Quartal gewünscht. Das die bisherige Halbjahresregelung zu ändern war, dies steht außer Frage.
Aber gerade wir „alten Säcke“ sind solch sprunghafte und sportliche Entscheidungen ja eigentlich gewohnt. Ich denke da vergleichsweise auch an die damaligen Aktionen zum Urlaubsgeld, dem dreizehnten Monatsgehalt (besagtes Weihnachtsgeld), die Dienstreisemodalitäten, die Technikerzulage, Vergütungen im Allgemeinen, usw.!
Sehr nett ist doch auch, dass Soldaten, die offiziell in den Ruhestand verabschiedet werden, sich das obligatorische Wappen des Hauses selbst kaufen müssen, um es dann als Abschiedsgeschenk kredenzt zu bekommen. Abgesehen von der Peinlichkeit, dass Dienstgradabzeichen bei Beförderungen zurückgefragt bzw. von im Dienstgrad stehenden Kameraden erfragt werden, da keine vorrätig sind.
Da aber zukünftig gemäß „PSM 18“ die Personaldecke ja beispielsweise zum „Zeitsoldaten mit einer Dienstzeit von bis zu 25 Jahren“ getrimmt wird, werden sich solche Banalitäten ja entspannen, da man zwangsläufig auch länger im Dienstgrad stehen wird. Ich hoffe nur, dass der dann ausscheidende Soldat durch die Gesellschaft trotz eines relativ hohen Alters wieder aufgefangen wird. Denn leider haben wir in unserem Vaterland, dass bekannter Weise nun auch nicht mehr nur am Hindukusch verteidigt wird, leider keine britischen oder amerikanischen Verhältnisse, wo Soldaten grundsätzlich einen entsprechenden Rückhalt und Anerkennung genießen und die berufliche Vergangenheit als Vorteil für eine Eingliederung gesehen wird.
 

Für alle, die sich über meine selbstkritischen Blog-Inhalte gelegentlich wundern, sei angemerkt, dass man sich nur an Dingen reibt, die man persönlich gerne mag, zu denen man grundsätzlich steht bzw. die es einem unbedingt wert sind!

Für alle Medien meines Blogs und meiner weiteren anderen Webseiten gilt für die nicht private und nicht persönliche Nutzung:

© Copyright bei Rolf Ferch (sofern nicht anders angegeben) sowie das festgelegte und besagte “Keingedruckte“!

Weiter erkläre ich hiermit, dass ich persönlich keinerlei Einfluss auf die hier eingeblendete Werbung habe und distanziere mich ausdrücklich von diesen Inhalten!

—————————————————————————————

Read Full Post »

Der stellvertretende Kommandeur Kommando Unterstützungsverbände Luftwaffe und Kommandeur Logistikverbände, Herr Brigadegeneral Rudolf Maus, bittet anlässlich der Außerdienststellung des Bereichs „Leitender Ingenieur für Luftfahrzeuge der Bundeswehr“ zu einem militärischen Appell mit anschließendem Empfang am Montag, den 27. Oktober 2014.

LtdIngLfzBwAusserdienststellung2014In dieser Form wird am kommenden Montag dann eine Ära und ein Stück Bundeswehrgeschichte ihr Ende finden.

Da ich diesem geschichtsträchtigem Ereignis hier nun nicht vorgreifen möchte, belasse ich es momentan lediglich mit dem Hinweis, dass erst am 26. April 2013 im Rahmen eines feierlichen Appells das Amt des Leitenden Ingenieurs für Luftfahrzeuge der Bundeswehr im Waffensystemkommando der Luftwaffe durch den damalig  amtierenden Kommandeur, Herrn Brigadegeneral Rudolf Maus, von Oberst Burkhart Reiter an Oberst Jürgen Wallwey übergeben wurde.

Die Aufgaben des Leitenden Ingenieurs für Luftfahrzeuge der Bundeswehr wurden ab dem 01.07.2013 im neu aufgestelltem „Kommando Unterstützungsverbände Luftwaffe“ in der Abteilung Logistik/Nutzung (Log/Nu) ebenfalls weiter durch Oberst Jürgen Wallwey wahrgenommen.

Die Aufgabe umfasste das Leiten des Ingenieurwesens für Luftfahrzeuge der Bundeswehr aller Teilstreitkräfte, sowie das Wahrnehmen der Aufgaben des Inhabers der militärischen Musterzulassung für die Luftfahrzeuge der Bundeswehr. Die Genehmigung und Schlusszeichnung der Dokumente für die Verkehrszulassung neuer Luftfahrzeuge, aber auch Fluggenehmigungen sowie Anweisungen für technische Änderungen.
Bei der Bewertung von flugsicherheitsgefährdenden Störungen und der Einleitung von Maßnahmen zu deren Behebung nahm er eine der Schlüsselfunktionen im Flugsicherheitsausschuss wahr.
Weiterhin gehörten die Grundlagen und das Weiterentwickeln des Nachprüfwesens für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät der Bundeswehr sowie das Steuern, Überwachen und Lizenzieren von Nachprüfpersonal und von Fachpersonal zur zerstörungsfreien Werkstoffprüfung zu seinen Pflichten.

Wappen des LufABw

Wappen des Luftfahrtamtes der Bundeswehr

Im Rahmen der Neuaufstellung des „Luftfahrtamtes der Bundeswehr (LufABw)“ in Köln-Wahn zum 1. Oktober 2014 wurde der gesamte Bereich des bisherigen Leitenden Ingenieurs für Luftfahrzeuge der Bundeswehr überdacht und gemäß der neuen Vorgaben aufgeteilt, teilweise aufgegeben und/oder neu zugeordnet.

Die Behörde soll folgende Aufgaben wahrnehmen:

  • Prüf- und Zulassungswesen für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät der Bundeswehr.
  • Regeln des militärischen Flugbetriebs in Deutschland.
  • Anerkennung von nationalen und internationalen Luftfahrtbetrieben und –organisationen und Lizenzierung von Personal.

 

Das Sachgebiet der „TA-Zentralstelle“, zu dem auch ich persönlich gehöre, findet sich derzeit nicht im LufABw wieder. Wir werden als Organ, so wie wir derzeit aufgestellt sind, zuerst einmal im KdoUstgVbdeLw FA LogNu verbleiben und dem Systembereich zugeordnet. Dies alles geschieht im Rahmen der Bildung und vorübergehender Einnahme einer Projektgliederung ab dem 1. November 2014. Diese Projektgliederung wird dann erst wieder mit der Außerdienststellung der Dienststelle KdoUstgVbdeLw aufgehoben.

Für mich persönlich bedeutet dies, dass ich mich kurz vor Dienstende noch einmal in einem neuen Umfeld aufhalten werde und tatsächlich auch noch einmal die Umzugskartons für einen Gebäude- und Dezernatswechsel innerhalb des Kasernenbereiches Köln-Wahn packen muss. Ich weiß schon gar nicht mehr, wie oft ich innerhalb der Kaserne aufgrund unzähliger Strukturänderungen und Anpassungen in andere Diensträume und Gebäude umgezogen bin. Für mich wird diese nun stattfindende Packaktion definitiv das letzte Mal sein; meine Kameraden wissen allerdings schon jetzt, dass es wohl am 1. Juli 2015 dann wieder „Kartons zu packen“ gilt.

Last day LtdIngLfzBw_2014-10-24 07.31.33

Der Autor vor dem Wegweiser des Geb. 627 und letzter Dienstort des LtdIngLfzBw in Köln-Wahn

Zuvor ist aber der 31.10.2014 ein weiteres Datum von vielen „dienstlich letzten Höhepunkten“, die ich nun am Ende meiner Karriere  erleben darf bzw. wohl eher erleben muss. Mein stets mich begleitendes Aufgabengebiet im Bereich der „Bauzustandsüberwachung, -Steuerung und der Materialverfolgung fliegender Waffensysteme“, das sich u. a. letztendlich inhaltlich gebunden und zusammengefasst und dokumentiert in so genannten „Technischen Anweisungen (TA)“ finalisiert, wird sich ab dato nicht mehr unter der Schirmherrschaft des LtdIngLfzBw vollziehen. Mit diesem besonderen Dienstposten eines „Leitenden Ingenieurs Bundeswehr“ und seinem unterstellten Bereich sind jahrzehntelang Meilensteine in der Bundeswehrgeschichte geschrieben worden. Die weiter oben schon aufgeführten Aufgabenfelder haben mich fast während meiner gesamten Dienstzeit begleitet. Um so schmerzlicher ist es, dass dieser Eckpfeiler der „Zentralisierten Technik für fliegende Waffensysteme“ ein so radikales und m. E. zu frühes und zudem unrühmliches Ende ohne eine gescheite Nachfolgeregelung findet.

Ab dem 1. November 2014 ist damit auch das Organ „TA-Zentralstelle“ kein Instrument des Leitenden Ingenieurs für Luftfahrzeuge der Bundeswehr mehr, sondern lediglich ein aufgabenübergreifendes Sachgebiet im Systembereich des Kommandos Unterstützungsverbände Luftwaffe mit voraussichtlich aber weiterhin einer zentralen Serviceleistung für alle Teilstreitkräfte (TSK), also für Heer, Marine und der Luftwaffe.

Wenn ich für mich persönlich in einem Zwischenfazit die Entscheidungen, Geschehnisse und die bisherige Vorgehensweise in der Summe betrachte und die teils heroischen Ziele der letzten Strukturmaßnahmen, die ständigen willkürlichen Neuordnungen der militärisch-logistischen Landschaft, die Auswirkungen des „Outsourcens“ wichtiger altbewährter Bw-Bereiche und vieles weitere mehr bewerte, dann weiß ich, dass die letzten Monate meiner Dienstzeit zwangsläufig noch sehr interessant und spannend für mich verlaufen werden. Eine Feststellung, die selbstredend aus der Gewissheit erfolgt, dass ein mitleidiges Schmunzeln meinerseits über die allseits empfundene Endzeitstimmung vieler Kameraden, mir persönlich gegenüber toleriert und gerne zugestanden ist. Als einem ehemaligen Verfechter der jahrzehntelang funktionierenden „Zentralisierten Technik“ wird mir hierdurch der Abgang in die zwangsläufig durch das Alter festgesetzte Pension einerseits extrem erleichtert. Andererseits teile ich natürlich auch die empfundene Endzeitstimmung meiner jüngeren Mitstreiter, fühle mich dadurch bedingt sogar zusätzlich pensionswürdig, aber zudem auch ratlos, was ich meinem möglichen Nachfolger bei angestrebter Übergabe außer einem Berg an ungeklärten Fragen und ungelösten Problemen denn dann hinterlassen soll.

 

Fortsetzung folgt… vielleicht?!

 

Für alle, die sich über meine selbstkritischen Blog-Inhalte gelegentlich wundern, sei angemerkt, dass man sich nur an Dingen reibt, die man persönlich gerne mag, zu denen man grundsätzlich steht bzw. die es einem wert sind!

Download: Neues Luftfahrtamt der Bundeswehr wird in Köln stationiert (PDF, 35,4 kB, 2 Seiten)

 

 

Für alle Medien meines Blog und meiner weiteren anderen Webseiten gilt für die nicht private persönliche Nutzung:

© Copyright bei Rolf Ferch (sofern nicht anders angegeben) sowie das festgelegte und besagte “Keingedruckte“!

Weiter erkläre ich hiermit, dass ich persönlich keinerlei Einfluss auf die hier eingeblendete Werbung habe und distanziere mich ausdrücklich von diesen Inhalten!

—————————————————————————————

Read Full Post »

Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu.
BMVG_Logo
Gleich am frühen Morgen zum Dienstbeginn kamen einige meiner Kameraden schon in mein Büro und forderten mich auf, doch mal auf „YouTube“ ein neues Video über unsere oberste Chefin anzuschauen. Lasst mich anmerken, ja wir haben einen dienstlich gelieferten Internetanschluss!

VMinisterspiegelWorum geht es? In den letzten Wochen finden sich immer wieder neue Kreationen von diversen Künstlern zu Meldungen über die Bundeswehr im Netz. Manche sind sehr geistreich, manchmal auch thematisch treffend auf den Punkt gebracht und auch wirklich lustig erdacht, einige natürlich aber auch total daneben und unter der berühmten Gürtellinie angesiedelt. Diese Kreationen finalisieren sich in Bild und Ton, aber auch oft nur in reinem satirischen Text als Spruch oder Kommentar. Gerade ich persönlich bin für so etwas gerne empfänglich. Schließlich mag ich Karikaturen und die humorvolle bis ironische Betrachtungsweise von ernsten Themen und Meinungen; diese Neigung findet man auch auf meiner persönlichen Webseite über mich beschrieben.

Allerdings mag ich es grundsätzlich überhaupt nicht, wenn man hierbei ungerecht und allzu weit über das Ziel hinausschießt bzw. bis hin zur persönlichen Kränkung absichtlich und unbegründet oder bodenlos die Wahrheit verbiegt. Ich habe mir mit den Jahren angewöhnt, nur eigene Erfahrungen zugrunde zu legen und nicht gleich auf jedes Pferd aufzusatteln.

Im speziellen Fall über Frau VDL, wie man unsere Verteidigungsministerin so schön und gerne abkürzt, muss man einfach mal grundsätzlich sagen, dass es nicht ihre Früchte sind, die sie nun leider ernten muss. Zumal sich diese Früchte aus einer wahren (negativ gemeinten) Rekordernte ergibt und meines Erachtens leider auch noch nicht alle Erträge diesbezüglich abgeerntet sind.

Die Fehler und das Missmanagement begannen schon einige Minister vorher, allerdings war man seitens der Bundeswehr damals noch in der Lage, innerhalb der Truppe einiges hausintern abzufangen und auszugleichen. Diese Fähigkeit wurde aber zum Beispiel durch das berühmte „Outsourcing“ und der aufgezwungenen Personalpolitik den militärischen Vorgesetzten fast gänzlich in den letzten Jahren genommen.

Von_der_Leyen_2010Ich plädiere somit einfach nur dafür, bei aller Ideenvielfalt und den humorvollen Umsetzungen diesen Umstand im Hinterkopf zu halten und sich nur über die Sache auszutauschen. Die teils zu einfach eingesetzte „Sündenbock-Mentalität“ ist mit mehr Seriosität durchzuführen.
Nichtsdestotrotz wird selbstredend auch Frau VDL sich irgendwann an ihren Entscheidungen messen lassen müssen, aber Tenor und Bemessungsgrundlage dürfen dann auch nur ihre eigenen Entscheidungen und Vorgaben sein.

 

Für alle Medien meines Blog und meiner weiteren anderen Webseiten gilt für die nicht private und persönliche Nutzung:

© Copyright bei Rolf Ferch (sofern nicht anders angegeben) sowie das festgelegte und besagte “Keingedruckte“!

Weiter erkläre ich hiermit, dass ich persönlich keinerlei Einfluss auf die hier eingeblendete Werbung habe und distanziere mich ausdrücklich von diesen Inhalten!

—————————————————————————————

Read Full Post »

Luftfahrtamt der BundeswehrDie Bundeswehr ist nun schon seit Wochen in aller Munde und dies zumeist mit negativen Schlagzeilen und Berichten. Zwar stehen im öffentlichen Interesse eher die Prestigeobjekte wie Eurofighter, Puma, NH-90 und zum Beispiel der A400M, unser neues Transportflugzeug und Nachfolger der altgedienten Transall, aber natürlich stehen hinter all diesen Schlagwörtern auch die dazugehörigen militärischen wie auch zivilen Behörden und deren Mitarbeiter und Fachleute.
Es liegt mir fern, in meinem Blog hier nun wieder in die gleiche Kerbe zu hauen und die Missstände aufzuzählen. Irgendwann wird man doch müde, immer wieder gegen die gleiche Wand anzulaufen und gehörig abzuprallen… und das ohne eine Wirkung zu erzielen… also eine reine Verpuffung von persönlicher Energie.
Das Übel ist ein Problem der Strukturen und die Machtlosigkeit aufgrund von karriereabhängigen Faktoren unseres derzeitigen Bw-Systems. Ein System, dass die unumkehrbare Zerstörung aller gängigen Funktionsbereiche, unter dem Deckmantel eines irrsinnigen Sparzwanges getreu dem Motto „Sparen, egal was es kostet“ zulässt und der politischen Willkür von Nichtgedienten und Nicht-Fachleuten ausgeliefert ist, sowie die befohlene Anwendung versprochener und trügerischer Heilsversprechungen, wie zum Beispiel das so genannte „Outsourcing“!
Für Wirtschaftsbetriebe in der zivilen und freien Welt mag dies zutreffen, aber in einem militärischen Umfeld, wo man noch funktionieren sollte, wenn Drumherum so gut wie alles zerstört ist, kommt es der eigenen Gefangennahme gleich.

Der erwähnte neue Transporter A400M ist sicherlich ein tolles Luftfahrzeug für die Zukunft. Jedenfalls sagen dies die Testpiloten über diese Maschine und ich persönlich maße mir dazu auch keine Fachexpertise an; die ich auch sicherlich nicht in diesem Wirkungsfeld besitze. Für mich steht dieses Lfz allerdings stellvertretend für eine halsbrecherische Neustrukturierung meines gesamten Bundeswehrumfeldes, die ich so bisher noch nie in meiner Bundeswehrzeit erlebt habe und leider zum Ende meiner Dienstzeit doch noch mitmachen muss. Der Beigeschmack ist unerträglich für einen Soldaten, der mit zentralisierter Technik und militärischen Instandsetzungsbereichen, also militärischen Werften, groß geworden ist. Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott! Diese Möglichkeit wurde durch die Politik zerstört. Allzu oft sprechen mich Menschen meines Umfeldes an, was wir Soldaten denn da für einen Mist bauen. Auch hier wird man(n) müde, gegen die zivile „Propagandamaschine“ anzukämpfen. Aber es sei noch einmal ganz kurz angerissen; wir sind und wir Soldaten werden ausschließlich durch unsere Politiker geführt. Wir sind nur ein Spielball der Politik und wir haben kaum Einfluss auf die „weitsichtigen“ Entscheidungen, die in nichtmilitärischen Führungsetagen getroffen werden. Wir wurden jahrelang schon im Vorfeld zur heutigen Misere als offenes Sparschwein verwendet, das die fehlenden finanziellen Mittel und Unterstützungsleistungen zumeist für die zivile Industrie indirekt zur Verfügung und zur überlebenden Stützung bereitstellte.

Wappen LufABw

Wappen des Luftfahrtamtes der Bundeswehr

Ich will aber nun nicht doch noch in die oben erwähnte und besagte Kerbe abschweifen und beschränke mich nun einmal auf dieses obige Bild, welches ich vor einigen Tagen gemacht habe und die Gedanken bzw. die banale Feststellung der derzeitigen Ist-Situation meinerseits dazu.

Seit dem 1. Oktober ist offiziell das Luftfahrtamt der Bundeswehr aufgestellt.

Dies stellt sich momentan so dar, dass der überwiegende Teil meiner bisherigen Kameraden nun ihr Türschild abänderten und einen anderen Disziplinarvorgesetzten und Leiter haben.
Ansonsten hängen sie momentan genauso orientierungs-, führungs- und hilflos in der Luft herum, wie wir Soldaten, die bedingt durch das Aufgabenfeld übrig geblieben sind und darauf vertrauen, dass gewisse Aussagen und Absichtserklärungen für ein neues Truppenkommando dann auch tatsächlich eintreffen werden.
Ein hochsensibler Tätigkeitsbereich vergangener Jahrzehnte einschließlich dem „Leitenden Ingenieur der Bundeswehr“ scheint nun lediglich durch eine bislang gesetzte Überschrift „Luftfahrtamt der Bundeswehr (LufABw)“ und einer Absicht „Transformation nach EMAR (European Military Airworthiness Requirements)“ völlig überholt, unnötig und anscheinend ganz einfach mit drei Klicks am PC aktiv zu schalten zu sein. Mit einem Klick lassen sich aber keine funktionierenden Strukturen schaffen, zumal die höhere Führung anscheinend vergisst, dass wir die noch laufende vorherige Strukturmaßnahme gar nicht abgeschlossen haben und nach den damaligen Standortentscheidungen und auch der flächendeckenden Umstellung auf das Allheilmittel „SASPF“, sowie dem „Outsourcen“ handlungsfähiger Unterstützungsbereiche, der Truppenreduzierung, etc. auch so schon mehr oder weniger am Boden liegen und zum Beispiel bei solch wichtigen Arbeitsfeldern wie der „Bauzustandsüberwachung fliegender Waffensysteme“ sehr fahrlässig handeln, da wir keine ausreichend funktionierenden DV-Überwachungsprogramme mehr haben.

Lange Rede, kurzer Sinn!
Wo bitte ist der einsichtige Ringrichter zu finden oder auch der eigene Trainer, der entweder das Handtuch wirft oder der sich mutig entgegenstellt und Führungsqualität beweist und ein vernünftiges Maß an Reaktions- und Umsetzungszeit einfordert bzw. grundsätzlich zur Verfügung stellt?

 

Für alle Medien meines Blog und meiner weiteren anderen Webseiten gilt für die nicht private und persönliche Nutzung:

© Copyright bei Rolf Ferch (sofern nicht anders angegeben) sowie das festgelegte und besagte “Keingedruckte“!

Weiter erkläre ich hiermit, dass ich persönlich keinerlei Einfluss auf die hier eingeblendete Werbung habe und distanziere mich ausdrücklich von diesen Inhalten!

—————————————————————————————

Read Full Post »

Die drei Worte im Blog-Titel bedeuten „Catweazles“ Zauberformel, mit der er viel Schlamassel anrichtet und dieser Spruch ist genauso berühmt wie seine treue Begleiterin, die Kröte Kühlwalda, sein Dolch Adamcos und seine Bezeichnungen für alltägliche Gegenstände wie z. B. den „Zauberknochen“ (Telefonhörer) und „Elektrik-Trick“. Catweazle ist in dieser Serie ein schrulliger, ziegenbärtiger, angelsächsischer Hexenmeister, der im Jahr 1066 lebt und mit Hilfe eines Zaubertranks aus Bilsenkraut, Schierling, Fingerhut und Butterblumen vergeblich zu fliegen versucht. Diese Figur erinnerte mich auch  immer ein wenig an meinen langjährigen Kameraden Paul, mit dem ich zusammen die Höhen und Tiefen des Soldatenlebens in einer Kommandobehörde in Köln-Wahn durchleben durfte. Im Laufe der Jahre hat sich eingebürgert, dass ich für besondere Anlässe im Dezernat auch stets eine nicht allzu ernst zu nehmende Laudatio für eine ausscheidende Person schreiben darf.

 

Laudatio (reimform) für Stabsfeldwebel Paul Günter Blöink

 

PensionBlöink_2014-08-29Lieber Paul, es ist soweit,
mach dich mental bereit,
für deine persönliche Laudatio,
für die Wand oder auch für’ s Klo.

Darfst diese wahren Worte, für die Welt auf Papier nachlesbar,
ab und zu genießen, doch letztendlich ist wohl allen klar,
ob verwahrt im Bilderrahmen oder auch mit Nichts drum herum – so ganz ohne,
interessiert es wohl letztendlich – nicht mal die berühmte Bohne!

Das Ende deiner Karriere, die Militärische, ist hier natürlich nun gemeint,
ist der Grund für unser Treffen, es ist geschafft, so es vermeintlich scheint.
Doch lass dir sagen, dass deine Nachfolger und alle folgenden Generationen,
deinen Leumund und deinen Namen werden keinen Deut mehr schonen!

All die „Langzeit-Bomben“, die bekanntlich explodieren werden, über kurz – oder lang,
werden deinen Ruhm bestimmen und deines Namens – Klang.
Allerdings wie es scheint, hilft dir die Bundeswehr – die jetzige Reform,
wäscht dich aller Sünden rein, verschleiert Früheres – und dies enorm.

Als noch „Zentralisierte Technik“ und „Fachexpertise“ einmal wichtig war,
lernten wir uns kennen und eines war ganz schnell allen Kameraden klar.
Da ergänzte unser Team nun ein Charakter der wirklich besonderen Natur,
mit eigenwilligen Ansichten und Aktionen – der Paul oft in eigenen Bahnen fuhr.

Oft erinnerte er mich auch an eine berühmte Figur noch aus den Kindertagen,
ich meine den „Catweazle“, den Alchimist aus der Fabelwelt – und alter Sagen.
Mit einer einsamen Idee im Dickkopf, war diese schnell festgebrannt – und auch besiegelt,
ob die Fiktion wirklich sinnvoll war, es war egal, jeder wurde glatt gebügelt – und verriegelt.

Auch Äußerlich näherte er sich im Laufe der Jahre immer mehr dieser tollen Figur,
allerdings gehörten nicht Kröten und Zaubersprüche zu seiner Tinktur.
Es war im Dienst vielmehr die „starke Behauptung“, ohne Rückendeckung und echter Versicherung,
daneben noch das flinke und heilende „Auto-Händchen“, dies brachte gänzliche Bewunderung.

Mit seinem Strampelanzug und der schon angeborenen Kippe in seinem Mund,
stand er o-beinig und spekulierend vor offener Haube und tat dann kund,
wo an deinem Auto steckte das Geheimnis oder war begraben der vermeintliche Hund,
nebenbei wie viele Euros du darfst schmeißen in der Werkstatt Schlund.

Es wird sicher ruhiger werden in unserem Kameradenkreis ohne Paul,
denn eine weitere Stärke war Kommunikation, hier war er auch nicht faul.
Zuweilen sogar etwas – penetrant,
wenn seine Berichterstattung des Themas zum 100sten Male erneut – stattfand.

Zum Ende seiner Dienstzeit überraschte er doch noch – gewaltig,
verwies er doch stets auf Grundsätzliches – und dies nachhaltig.
Sein Handy – das klaut keiner, ist funktionell und ein uralter Knochen,
jetzt mit der Pension hat er plötzlich ein Smartphone und dies schon seit Wochen!

Genau so soll es sein, für deine Zeit nach dem Bund,
alles im Leben soll laufen, wie ein Motor schön rund.
Und wenn es doch mal hakt, dann verweile kurz inne,
denk an „Catweazle“ und mach‘ endlich mal hinne!

Somit heißt die Zauberformel heute: „Salmei, Dalmei, Adomei“,
der Paule in der wohlverdienten Pensionierung sei,
Gesundheit, Glück und ein langes Leben ihn begleite,
doch vorher uns – er ein Frühstück noch bereite!

(Autor: OStFw Rolf Ferch, 28. August 2014)

KdoUstgVbdeLw

Kommando Unterstützungs- verbände der Luftwaffe

 

KdoUstgVbdeLw FA LogNu LtdIngLfzBw II
II c – TA-Zentralstelle
Luftwaffenkaserne WAHN 525/044
Postfach 90 61 10
51127 Köln

 

 

 

 

 

 

Für alle Medien meines Blog und meiner weiteren anderen Webseiten gilt für die nicht private Nutzung:

© Copyright bei Rolf Ferch (sofern nicht anders angegeben) sowie das festgelegte und besagte “Keingedruckte“!

Weiter erkläre ich hiermit, dass ich persönlich keinerlei Einfluss auf die hier eingeblendete Werbung habe!

—————————————————————————————

Read Full Post »

Die derzeitige (turbulente) Lage…

Das Waffensystemkommando der Luftwaffe (WaSysKdoLw) wurde zum 1. Oktober 2006 in der Luftwaffenkaserne Wahn in Köln aufgestellt, um die Aufgaben des gleichzeitig aufgelösten Luftwaffenmaterialkommandos und der Abteilung Luftwaffenrüstung des Luftwaffenamts zu übernehmen.

Seine endgültige Struktur nahm es zum 1. Oktober 2009 ein.

Meine jetzige Dienststelle, die „Zentralstelle für luftfahrtrechliche Fachaufgaben (ZStLRFA)“, ist Bestandteil des WaSysKdoLw und arbeitet direkt dem Leitenden Ingenieur der Bundeswehr (LtdIngLfzBw)  zu.

Luftwaffenkaserne Köln-Wahn

Luftwaffenkaserne Köln-Wahn

Ab Montag dem 22.4.2013 wird für mich persönlich die beschlossene neue Struktur nun auch schon Realität werden. Am 16.4.2013 habe ich nämlich meine Versetzung zum „WaSysKdoLw LtdIngLfzBw Dezernat II c“ zur Kenntnis genommen und auch unterschrieben. Am selben Tag fand übrigens ebenfalls die Kommandeurs-Übergabe des Waffensystemkommandos der Luftwaffe von Generalmajor May, der in den Ruhestand ging, an Brigadegeneral Maus statt. General Maus wird bis zur feststehenden Außerdienststellung des Waffensystemkommandos am 30. Juni 2013 die Aufgaben des Kommandeurs wahrnehmen.

Der erste (Zwischen-)Schritt zum zukünftigen und am 01. Juli 2013 aufzustellenden „Kommando Unterstützungsverbände Luftwaffe (KdoUstgVbdeLw)“, welches dann wesentliche Aufgaben des heutigen WaSysKdoLw übernimmt und ersetzt, aber andererseits auch abgibt, ist dann für meinen mich unmittelbar betreffenden Aufgabenbereich organisatorisch vollzogen.

Da ich persönlich zudem ja in absehbarer Zeit die Uniform erst einmal an den „Ruhestandshaken“ hängen darf, war diese papiermäßige Versetzung somit keine persönliche Überraschung oder verwunderlich. Leider hat es diesbezüglich viele meiner jüngeren Kameraden doch härter getroffen und der ein oder andere Mitstreiter bekam auch noch unvermutet eine bislang nicht erwägte Versetzung auf einen anderen Dienstposten vor Ort oder zumeist persönlich viel schlimmer zu einem anderen Dienstort. Man muss wissen, dass in Köln-Wahn überwiegend alt-gediente Soldaten mit hoher Fachexpertise ihren Dienst verrichten. Dies liegt in der Natur der hier abzuleistenden Arbeit und war über Jahrzehnte auch so gewollt und gefördert. Irgendwann muss auch mal ein Berufssoldat sesshaft werden und der Familie die Chance zum „ortsgebundenen“ Heimatgefühl bieten können. Die Neuausrichtung der Bundeswehr dreht hierfür leider nun die bisherige Vorgehensweise ausgerechnet für diesen Standort genau ins Gegenteil. Weiter werden leider auch alle eingespielten Verfahrenswege und gebundene Aufgabenbereiche so zerstückelt, verfremdet und an die unterstützenden Industriebereiche ausgerichtet, dass Insider nicht mehr von einer Neuausrichtung, sondern schon unumkehrbar von einem „Neuaufbau“ sprechen.

Ich persönlich muss diese interne Einschätzung und zudem zusätzlich ergänzt durch meine eigenen jahrelangen Vorort-Erfahrungen absolut teilen. Neben diesem politisch gewollten Aderlass, befinden wir Soldaten uns ja auch gerade noch in einem schon jahrelang dauernden und nicht abgeschlossenem Umbruch und ständig neu erfundener und eingeleiteter Erneuerungen unseres täglichen Arbeitsumfeldes. Altbewährtes und Standards werden völlig hinterfragt oder aufgegeben, was grundsätzlich nicht verkehrt sein muss, aber dann in der jeweiligen Konsequenz auch allzu oft sträflich vernachlässigt und verschleiert wird.

Ich hoffe inständig, dass der Name einer Musikgruppe mit „Die einstürzenden Neubauten“, so glaube ich, hier zukünftig nicht Pate steht.

Read Full Post »